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ZUM THEMA
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Dezember 1969:
Baubeginn
in der Lubminer Heide
Von Sebastian Wenzel

Im Dezember 1969 beginnt der Bau eines zweiten Kernkraftwerks der DDR in der
Lubminer Heide, wenige hundert Meter von der Ostseeküste entfernt. Die
DDR-Regierung entschloss sich für diesen Standort, denn er bietet gegenüber
16 alternativen Standorten mehrere Vorteile.
Das Kühlwasser kann dem Meer entnommen und wieder zugeführt werden. Ein
teurer Kühlturm ist überflüssig. An Flüssen errichtete Kraftwerke sind
abhängig vom Wasserstand. Sinkt der Wasserpegel müssen die Kraftwerke ihre
Leistung drosseln.
Sieben Familien umgesiedelt
Das Kernkraftwerk braucht Platz. Arbeiter roden eine Fläche so groß wie
etwa 3.800 Fußballfelder. Nur sieben Familien mussten laut Ostseezeitung dafür
umgesiedelt werden. Ein erheblicher Standortvorteil.
Wichtig war die Erreichbarkeit der Baustelle in der Lubminer Heide. Mit wenig Aufwand wurde eine
Eisenbahnstrecke gebaut. Das 20 Kilometer entfernte Greifswald war bereits
gut an das DDR-Eisenbahnnetz angebunden.
Vor dem Baubeginn des Kernkraftwerks wurde in Greifswald Schönwalde eine
Arbeitersiedlung errichtet. Ende 1975 lebten dort mehr als 17.000 Menschen. |